Erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Hausen ob Urspring
am 17. August 1260

Schenkungsurkunde vom 17. August 1260

 

Übersetzung durch Frau Ursula Erdt, Archivarin in Schelklingen

1260 August 17
Hermann, von Gottes Gnade Abt in Blaubeuren, Diözese Konstanz, entbietet allen, die die vorliegende Seite und die Nachricht vom Geschehen lesen, seinen Gruß in dem, der das Heil ist. Weil sowohl das Patronatsrecht als auch das Präsentationsrecht über die in Hausen auf dem Berg oberhalb von Schelklingen liegende Kirche unserem erhabenen Herrn Pfalzgraf Hugo von Tübingen und uns abwechselnd nach Beschluss unseres Klosterkonvents gehören, sollen besagter unser Herr Pfalzgraf das eine Mal und wir das andere Mal, wenn es vorkommt, dass besagte Kirche nicht besetzt ist, derselben vakanten Kirche einen Kleriker präsentieren; das Vogtrecht aber über unser und unseres Klosters Grundbesitz, in dem vorgenannten Dorf Hausen gelegen, und über die vorgenannte Kirche sollen mit vollem Recht dem oft genannten unserem Herrn Pfalzgraf allein zustehen; ihr, die ihr einzeln und gemeinsam die vorliegende Seite lest, sollt wissen, dass unser oft genannter Herr Pfalzgraf Hugo von Tübingen die vorgenannten Rechte, nämlich sowohl das Patronatsrecht als auch das Präsentationsrecht auf die Kirche in Hausen und das Vogtrecht über die nämliche Kirche und das Kirchengut und über unseren Grundbesitz, der sich in dem vorgenannten Ort befindet, uns und unserem Kloster geschenkt hat, zu seinem und seinen Vorfahren Seelenheil, indem er um Gottes Willen für sich und seine Erben auf alle Rechte, die er auf alles vorgenannte hat, verzichtet. Wir aber haben nach vorangegangener reiflicher Beratung mit ausdrücklicher Zustimmung unseres Klosterkonvents und dem Rat unseres vorgenannten Herrn Pfalzgrafen unseren vorgenannten Grundbesitz in Hausen mit dem Patronatsrecht und dem Vogtrecht und kurz mit allem Zubehör, Äckern und Gärten, Wiesen und Wäldern und allen oben genannten Gütern der in Christus geliebten Meisterin und den Schwestern in Urspring und deren Kloster für eine zwischen uns festgelegte Geldsumme übergeben, das heißt, wir weisen darauf hin, das die Schenkung unter dem Titel eines Kaufs vollzogen wurde. Zum glaubwürdigen Zeugnis der Schenkung an uns und unser Kloster, die vom oft genannten unserem Herrn Pfalzgrafen gemacht wurde, und des Kaufs durch uns, der wie vorher beschrieben wurde und dann auch gemacht wurde, und für alles, was vorher geschrieben wurde, ist die vorliegende Seite mit dem Siegel unseres oft genannten Pfalzgrafen Hugo und unserem Siegel zu bekräftigen. Zeugen dessen, was alles oben geschrieben ist, sind: Herr Senflinus der Alte, Herr Konrad von Obenhausen [?], Herr Heinrich Welz von Ruck, Magister Rudolf Shainbuch, Prior in Urspring, Bruder Ludwig, Bruder Konrad, Bruder Heinrich, Bruder Rudolf, Laienbrüder von Urspring, der Notar Konrad, Pleban von Laupheim, Rudolf, Anwalt des genannten Pfalzgrafen und weitere Kleriker und Laien.
Gegeben zu Blaubeuren im Kloster oder Kreuzgang des hl. Johannes, im Jahre des Herrn 1260, den sechzehnten Tag vor den Kalenden des Septembers, dritte Indiktion.

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