Pfarrer Dr. theol.et phil. Josef Zeller

Ein Ehrenwerter Wahl Hausener

Einer der renommiertesten und überregional bekanntesten Menschen die in der Gemeinde Hausen ob Urspring wirkten, war Pfarrer Dr. theol.et phil. Josef Zeller.
Josef Zeller, von 1919 bis 1929 Pfarrer in Hausen, wurde am 19.März 1878 als Sohn eines Ziegeleibesitzers in Ellwangen geboren.
Er besuchte das heilige Gymnasium, das Konvikt in Rottweil und studierte anschließend an der Tübinger Universität Theologie.
Zeller löste 1900 eine sehr schwere Aufgabe der philosophischen Fakultät mit höchster Auszeichnung.
Ein Jahr später 1901 wurde er ordiniert, war Vikar in Wieblingen und Gögglingen, sowie 1903 Präfekt im Studienheim in Rottweil. Im gleichen Jahr wurde er Lehrer in Neckarsulm. In Rottweil wurde er im April und in Wurmlingen im Juni 1904 zum Vikar ernannt.

Schon am 14, Oktober des gleichen Jahres erreichte er den Dozenten Status an der Universität Tübingen. Josef Zeller war erst Pfarrer in Ringingen bis er im Dezember 1919 die Gemeinde Hausen ob Urspring übernahm. Seine Arbeit in Hausen ermöglichten ihm wissenschaftliche Nachforschungen in größerem Maße.
Bekannt durch seinen Großen Willen, sein tiefes forschen und kritische aber auch gründliche Methode, kam er immer zu herausragenden Ergebnissen.
Er war einer der bedeuteten Kirchenhistoriker Süddeutschlands und oft wegweisend für andere Forscher zum Beispiel im Bereich Mittelalter und Römische Geschichte in Deutschland.
Er erforschte zahlreiche Klöster und schwäbische Heimatgeschichte.
Schwerpunkte hierbei waren das Benediktiner Kloster Zwiefalten, das Frauenkloster Hofen bei Buchhorn (Friedrichshafen), das Kloster Blaubeuren, das Kloster Urspring und etliche andere.
Zeller veröffentlichte wichtige Untersuchungen auch in Tageszeitungen und gab zahlreiche Buchbesprechungen.

Trotz seiner seit der Studienzeit geschwächten Gesundheit wirkte er unermüdlich und lieferte eine hohe Anzahl an kleinen Beiträgen für Sammelwerke.
Darunter auch " Buchbergers kirchliches Handlexikon ".
Im Jahre 1926, am Höhepunkt seines unermüdlichen wissenschaftlichen Hungers, wurde er nachdem er bereits in seiner Jugend schon außerordentliches Mitglied der Württembergischen Kommission für Landesgeschichte war, nun ordentliches Mitglied.
Anlässlich des Tübinger Universitätsjubiläum im Jahre 1926, erhielt Josef Zeller den Ehrendoktortitel der Theologie.
Zahlreiche andere Ehrungen und Auszeichnungen wurden ihm im Laufe seines Lebens zu Teil.

Leider ist Josef Zeller viel zu früh am 13 August 1929 vormittags im Marienhospital in Stuttgart, völlig unerwartet an den Folgen einer Bruch Operation gestorben. Dr. Josef Zeller wurde am 16. August 1929 im Beisein eines Teils des Hausener Gemeinderates in seiner Heimatstadt Ellwangen beigesetzt.
Der Altertumsverein mitsamt der ganzen Diözese bezeichnete den Tod von Dr. Josef Zeller als wörtlich „wahrhaft unersetzlichen Verlust " Bis heute genießt er in Ellwangen ein hohes Ansehen!

Ihm zu Ehren wurde Ende der 80er Jahre die Langenstraße in Hausen zur Zellerstraße umbenannt.

Bericht: Heiko König
Quellen: Biografie Josef Zeller von Prof. Dr. Haug Gemeinderatsprotokoll